Israel Shamir

The Fighting Optimist

DIE BRAUNE REVOLUTION DER UKRAINE

Der scharfe Kritiker der zionistischen Entität, Israel Shamir, wird von  Tel Aviv gehasst und verteufelt, wo immer es geht. Er ist ein Kenner der Ukraine und hat hier eine blendende Beschreibung des ‘Spektakels’ in Kiew geliefert, die sehr zur Erhellung der Ereignisse beiträgt.

Ich bin ein großer Fan von Kiew. Eine freundliche Stadt von angenehmem bürgerlichen Charakter mit jeder Menge kleinen Restaurants, sauberen mit Bäumen gesäumten Straßen und der Gemütlichkeit seiner Biergärten. Vor hundert Jahren war Kiew überwiegend ein russischer Urlaubsort und einige zentrale Teile haben dieses Flair immer noch. Jetzt patroullieren bewaffnete Gangster aus der West-Ukraine die Stadt, Kämpfer von dem neo-Nazi rechten Sektor, Abkömmlinge von Stepan Bandera, ukrainische Quisling-Männer und ihre Waffenkameraden mit nationalistischer Denkart.

neo-Nazis auf dem Maidan

Nach einem Monat der Konfrontationen gab Präsident Viktor Janukowitsch nach, unterzeichnete ein von der EU vorbereitetes Papier und entkam der groben, revolutionären Justiz um Haaresbreite. Die Abgeordneten der herrschenden Partei wurden verprügelt und auseinandergejagt, die Kommunisten beinahe gelyncht, und die Opposition hat das Parlament fast für sich allein und hat neue Minister ernannt und die Ukraine übernommen. Die braune Revolution hat in der Ukraine gewonnen. Dieses große osteuropäische Land von fünfzig Millionen Einwohnern ist den Weg Libyens gegangen. Die USA und die EU gewannen diese Runde und haben Russland weiter nach Osten gedrückt, so wie es beabsichtigt war.
Es bleibt abzuwarten, ob die neo-Nazi-Gangster, die die Schlacht gewannen, einverstanden sein werden, die süßen Früchte des Sieges den Politikern zu überlassen, die weiß Gott übel genug sind. Und noch wichtiger, es bleibt abzuwarten, ob der russisch sprechende Osten und Südosten des Landes die braune Herrschaft in Kiew akzeptieren wird oder sich abspalten und seinen eigenen Weg gehen wird, wie das Volk von Israel (so erzählt die Bibel) nach König Salomons Tod gegen seinen Erben rebellierte und sagte “Zu euren Zelten, o Israel!” und seine Unabhängigkeit von seinem Lehnsherrn erklärte (I Kings 12:16). Mittlerweile scheint es, dass der Wunsch der Leute im Osten, die staatliche Integrität der Ukraine zu erhalten stärker ist, als ihr Widerwille gegen die siegreichen Braunen. Obwohl sie ihre Vertreter versammelten zu etwas, was eine Unabhängigkeitserklärung werden konnte, wagten sie nicht, die Macht zu ergreifen. Diese friedlichen Leute haben wenig Stehvermögen im Kampf.

Ihr großer Nachbar Russland scheint nicht sonderlich von dieser Entwicklung betroffen zu sein. Sowohl die russischen Nachrichtenagenturen TASS und RIA haben die schlimmen Nachrichten aus der Ukraine nicht an die Spitze gestellt wie Reuters und BBC: für sie waren die Olympiade und das Biathlon von größerer Bedeutung, wie man auf diesen Screenshots sehen kann:

Die “Vogel Strauß”-Haltung ist ganz typisch für die russischen Medien: wann immer sie sich in einer verwirrenden Position befinden, dann flüchten sie sich in das Schwanensee-Ballet im Fernsehen. Das war’s, was sie taten, als die Sowjetunion zusammenbrach 1991. Diesmal war es die Olympiade statt des Ballets.

Die anti-Putin Opposition in Russland haben den Staatscoup von Herzen begrüßt. Gestern Kiew, morgen Moskau, sangen sie. Maidan (der größte Platz in Kiew, der Ort der anti-Regierungs-Demos) gleicht dem Bolotnaya (ein Platz in Moskau, wo die anti-Regierungs-Proteste im Dezember 2012 stattfanden) ist ein weiteres beliebtes Schlagwort.

Die Mehrheit der Russen waren empört, aber nicht überrascht. Russland entschied, seine Verwicklung in der Ukraine so gering wie möglich zu halten, als wollte es der Welt seine Nichteinmischung demonstrieren. Sein Verhalten grenzte an Rücksichtslosigkeit. Während ausländische Minister der EU-Länder und ihre Alliierten sich in Kiew drängten, schickte Putin Waldimir Lukin, einen Menschenrechts-Botschafter, einen älteren Politiker niedrigen Ranges mit wenig Einfluss, um sich mit der Krise in der Ukraine zu befassen. Der russische Botschafter Zurabow, eine weitere Null, verschwand völlig aus dem öffentlichen Gesichtsfeld. (Jetzt wurde er nach Moskau zurückberufen.). Putin gab nicht eine öffentliche Erklärung ab über die Ukraine, behandelte es als ob es Libyen oder Mali wäre, und nicht ein Nachbarland, ziemlich dicht am russischen Hinterland.

Diese Hände-weg-Haltung war zu erwarten: Russland mischte sich nicht in die katastrophalen ukrainischen Wahlen von 2004 ein oder in die georgischen Wahlen, die extrem anti-russische Regierungen hervorbrachten. Russland greift erst ein, wenn es einen richtigen Kampf vor Ort gibt und eine legitime Regierung um Hilfe bittet, wie in Ossetien 2008 oder in Syrien 2011. Russland unterstützt jene, die für ihre Sache kämpfen, ansonsten hält sich Russland, irgendwie enttäuschend, heraus.

Der Westen hat keine solchen Hemmungen und seine Vertreter waren extrem aktiv: die US-Außenminister-Vertreterin Victoria “Fuck EU” Nuland verbrachte Tage und Wochen in Kiew, fütterte die Aufständischen mit Keksen, übergab ihnen Millionen geschmuggelte Dollar, traf deren Füher, plante und schmiedete den Coup. Kiew quillt über von frischen Dollars aus der Druckpresse (von einer Art, wie man sie in Moskau noch nicht gesehen hatte, wurde mir von russischen Freunden berichtet). Die US-Botschaft warf mit Geld um sich wie ein beschwipster Cowboy im Nachtclub. Jeder kräftige junge Mann, bereit zu kämpfen, erhielt 500 Dollar die Woche, qualifizierte Kämpfer bis zu tausend , ein Zugführer zweitausend Dollar – viel Geld nach ukrainischem Standard.

Aber Geld ist nicht alles. Die Leute brauchten auch einen erfolgreichen Coup. Da gab es die Opposition gegen Janukowitsch, der die demokratischen Wahlen gewonnen hatte, und entsprechend drei Parteien, die sie verloren hatten. Mitglieder dieser drei Parteien brachten eine Menge Leute für eine friedliche Demonstration auf die Straße oder für ein Sit-in. Aber würden sie kämpfen, wenn’s drauf ankam? Wahrscheinlich nicht.

Daher die Empfänger von großzügigen US und EU Geldern. (Nuland schätzte die totale Summe der amerikanischen Investition in den “Demokratie-Aufbau” auf 5 Milliarden Dollar). Sie konnte man rufen, zu einer Demo auf den großen Platz zu kommen. Doch NGO-Geldempfänger sind schüchterne Leute, die nicht gern ihr Wohlbefinden aufs Spiel setzen. Und daher brauchte die USA eine bessere Kampfmannschaft, um den demokratisch gewählten Präsidenten aus dem Amt zu jagen.

Schlangeneier

In der Westukraine schlüpften sie aus den Schlangeneiern: Kinder der Nazi-Kollaborateure, die den Hass gegen die Russen mit der Muttermilch eingesogen hatten. Ihre Väter hatten ein Netzwerk unter Reinhard Gehlen, dem deutschen Spionagechef, gebildet. 1945, als Deutschland besiegt war, schwor Gehlen der USA Treue und übergab seine Netzwerke der CIA. Die machte mit ihrem Guerillakrieg gegen die Sowjetunion weiter bis 1956. Ihre Grausamkeit war legendär, denn ihr Ziel war, die  Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, wie ihr Kommando verlangte. Sie waren berüchtigt, Ukrainer, die verdächtigt wurden, freundlich zu Russen zu sein, mit den bloßen Händen zu erwürgen.

Eine schreckliche Beichte eines Teilnehmers berichtet von ihren Aktivitäten in Wohlynien: “Eines Nachts erdrosselten wir 84 Männer. Wir erdrosselten die Erwachsenen, aber die kleinen Kinder hielten wir an den Beinen, schwangen sie und zerschmetterten ihre Köpfe an den Türpfosten … Zwei nette Kinder, Stepa und Olya, 12 und 14 Jahre alt … den jüngeren zerrissen wir in zwei Teile, aber die Mutter Julia brauchten wir nicht zu erdrosseln, sie starb an einem Herzschlag” usw. usw. Sie schlachteten Hunderttausende Polen und Juden; selbst das schreckliche Baby Yar Massaker wurde von ihnen begangen mit deutscher Einwilligung, so ähnlich wie die israelische Einwilligung in das Sabra und Chatila Massaker an Palästinensern durch die libanesischen Faschisten der Phalange.

Die Kinder dieser Bandera-Mörder wurden mit Hass auf Kommunisten, Sowjets und Russen erzogen und mit Bewunderung für die Taten ihrer Väter. Sie bildeten die Speerspitze der pro-US-anti-Regierungs-Rebellen in der Ukraine, den rechten Sektor, geführt von dem ausgemachten Faschisten Dmytro Yarosh. Sie waren bereit zu kämpfen, zu sterben und zu töten. Solche Einheiten ziehen potentielle Rebellen mit unterschiedlichem Hintergrund an: ihr Sprecher ist der junge Russe – ukrainisch-gewordener – Nationalist Artem Skoropadsky, ein Journalist von der Kommersant-UA Tageszeitung im Besitz eines Oligarchen. Genau solche jungen Russen sind es auch, die den Salafi-Netzwerken beitreten und Selbstmordbomber im Kaukasus werden – junge Menschen, deren Wunsch nach Aktion und Opfer von der Konsumgesellschaft nicht befriedigt wird. Diese ist eine slawische al-Qaida – eine richtige neo-Nazi-Sturmtruppe, ein natürlicher Verbündeter der USA.

Und sie kämpften nicht nur für einen Anschluss an die EU und gegen den Anschluss einer von Russland geleiteten Zollunion. Ihre Feinde waren auch die Russen in der Ukraine und die russisch-sprechenden ethnischen Ukrainer. Die Unterschiede zwischen beiden sind strittig. Vor der Unabhängigkeit 1991 zogen es drei Viertel der Bevölkerung vor, russisch zu sprechen. Seither haben die verschiedenen Regierungen versucht, die Leute zu zwingen, ukrainisch zu sprechen. Für die ukrainischen neo-Nazis ist jeder, der russisch spricht, ein Feind. Das kann man mit Schottland vergleichen, wo die Leute Englisch sprechen, aber Nationalisten sie zwingen wollen, die Sprache von Burns zu sprechen.

Hinter dieser Speerspitze des rechten Sektors mit ihren wütend anti-russischen und anti-kommunistischen Kämpfern gibt es eine größere Organisation, die neo-Nazi ‘Freiheit’ (Svoboda) von Tjagnibok. Vor ein paar Jahren rief Tjagnibok die Leute zum Kampf gegen die Juden und Russen auf, aber jetzt ist er vorsichtiger gegenüber den Juden geworden. Er ist aber noch genau so anti-russisch wie John Foster Dulles.

Tjagnibok wurde toleriert und sogar ermutigt von Janukowitsch, der sich ein Blatt aus des französischen Präsidenten Jacques Chirac Buch zu eigen machen wollte. Chirac gewann die zweite Wahlrunde gegen den Nationalisten Le Pen, während er wahrscheinlich gegen jeden anderen Opponenten verloren hätte. Auf gleiche Weise wollte Janukowitsch, dass Tjagnibok sein besiegbarer Gegner würde bei einer zweiten Wahlrunde.

Die Parlaments-Parteien (die größte ist die Partei von Julia Timoschenko mit 25% der Sitze und die kleinere vom Boxer Klitschko hatte 15%) unterstützten den Tumult als ein Mittel, um die Macht zu gewinnen, die sie bei den Wahlen verloren.

Union von Nationalisten und Liberalen
So kam es also zu einer Union von Nationalisten und Liberalen. So eine Union trägt das Markenzeichen einer neuen US-Politik in Osteuropa. Das wurde in Russland vor zwei Jahren probiert, wo die Feinde Putins aus diesen beiden Kräften bestehen – aus pro-westlichen Liberalen und ihren neuen Alliierten, den ethnischen russischen Nationalisten, weichen und harten neo-Nazis. Die Liberalen wollen nicht kämpfen und sie sind bei den Massen nicht beliebt; sie umfassen überdurchschnittlich viele Juden, Schwule, Millionäre und liberale Kolumnisten; die Nationalisten können fast so gut wie die Bolschewisten die große, ungewaschene Menge aufhetzen und sie wollen kämpfen. Das ist der anti-Putin-Cocktail, den die USA bevorzugen. Diese Allianz gewann tatsächlich 20% der Stimmen in Moskau Stadt bei den vergangenen Wahlen, nachdem ihr Versuch, die Macht zu ergreifen, von Putin abgewehrt wurde. Die Ukraine ist ihr zweiter gemeinsamer, diesmal erfolgreiche Versuch.

Denkt dran: Liberale müssen nicht die Demokratie unterstützen. Das tun sie nur, wenn sie sicher sind, dass die Demokratie ihnen gibt, was sie wollen. Ansonsten schließen sie sich Kräften wie al Qaida wie jetzt in Syrien, islamische Extremisten wie in Libyen oder der Armee wie in Ägypten an oder den neo-Nazis, wie jetzt in Russland und der Ukraine. Historisch funktionierte die Allianz aus Nazis und Liberalen nicht, weil die alt-Nazis Feinde der Banker und des Finanzkapitals waren und deswegen anti-jüdisch. Dies Problem hätte vermieden werden können: Mussolini war freundlich zu den Juden und hatte ein paar jüdische Minister in seiner Regierung; er war gegen Hitlers anti-jüdische Haltung und sagte, dass “die Juden nützlich und freundlich” wären. Hitler antwortete, dass, würde er das erlauben, Juden zu tausenden in seine Partei kämen.

Heutzutage ist dieses Problem verschwunden: die modernen neo-Nazis sind freundlich zu den Juden, Bankern und Schwulen. Der norwegische Killer Breivik ist ein exemplarisches Beispiel eines judenfreundlichen Neo-Nazis. Die ukrainischen und russischen neo-Nazis sind genauso.

Während die ursprünglichen Bandera-Gangster jeden Juden (und Polen) umbrachten, der ihnen über den Weg lief, haben ihre modernen Erben wertvolle jüdische Hilfe erfahren. Die Oligarchen jüdischen Ursprungs (Kolomoysky, Pinchuk und Poroshenko) finanzierten sie, und ein prominenter jüdischer Führer, Vorsitzender des Verbandes jüdischer Organisationen und Gemeinden der Ukraine, Josef Zissel, unterstützte sie und verteidigte sie. In Israel gibt es viele Anhänger von Bandera; sie behaupten gewöhnlich, dass Bandera kein anti-Semit war, weil er einen jüdischen Arzt hatte (Hitler auch). Juden haben nichts gegen Nazis, die sie nicht angreifen. Die russischen neo-Nazis greifen tadschikische Gastarbeiter an und die ukrainischen neo-Nazis russisch-Sprechende.

Revolution: ein Überblick
Die Revolution verdient es, mit ein paar Sätzen beschrieben zu werden: Janukowitsch war kein allzu schlechter Präsident, vorsichtig aber schwach.

Dennoch geriet die Ukraine nahe an den Abgrund. (Man kann mehr darüber mehr lesen in meinem vorhergehenden Artikel.) Er versuchte, die Situation zu retten, indem er sich mit der EU verbündete, aber die EU hatte kein Geld übrig. Dann versuchte er, mit Russland einen Deal zu machen und Putin bot ihm einen Ausweg an und verlangte nicht einmal, dass die Ukraine der russischen Zollunion beitrete. Das setzte die gewaltsame Antwort der EU und USA in Gang, da sie fürchteten, es würde Russland stärken.

Yanuk, wie die Leute ihn kurz nennen, hatte wenige Freunde. Mächtige ukrainische Oligarchen mochten ihn nicht. Außer den üblichen Gründen mochten sie nicht die Plünder-Methoden von Yanuks Sohn, der die Geschäfte anderer Leute stahl. Das war ein starkes Argument, denn selbst der furchtlose Führer von Belarus Lukashenko sagte, dass die unorthoxen Methoden von Yanuks Sohn, Geschäfte an sich zu reißen, in die Katastrophe führten.

Yanuks Wahlvolk, die russisch-sprechende Bevölkerung (die die Mehrheit im Land stellt wie die english-sprechend Schotten die Mehrheit in Schottland sind) war enttäuscht, weil er ihnen nicht das Recht gab, russisch zu sprechen und ihre Kinder russisch zu lehren. Die Gefolgsleute von Julia Timoschenko mochten ihn nicht, weil er sie eingelocht hatte. (Sie verdiente es reichlich: sie mietete Meuchelmörder, stahl Milliarden vom ukrainischen Staat in Kumpanei mit einem früheren Premierminister, machte einen krummen Deal mit Gazprom auf Kosten der ukrainischen Verbraucher und was weiß ich noch alles). Die  extremen Nationalisten hassten ihn, weil er nicht die russische Sprache ausrottete.

Die US-orchestrierte Attacke auf den gewählten Präsidenten folgte  dem Rezept von Gene Sharp (s. Wikipedia, die ihn als Vorkämpfer gewaltloser Revolutionen bezeichnet!!!) zum Tee: 1. einen zentralen Park besetzen und ein Massen-Sit-in organisieren, 2. endlos von der Gefahr einer gewaltsamen Auflösung sprechen, 3. wenn die Behörden nichts tun, Blutvergießen provozieren, 4. Zeter und Mordio schreien, 5. die Behörden sind entsetzt und betäubt und 6. werden weggefegt und 7. die neue Macht übernimmt das Ruder.

Das wichtigste Element dieser Methode wurde niemals von dem gewitzten Sharp ausgesprochen und deswegen hat die Occupy Wall Street Bewegung (die das Buch sorgfältig gelesen hatte) versagt, das gewünschte Ziel zu erreichen. Man muss die westlichen Mainstream-Medien-Giganten hinter sich haben. Sonst wird die Regierung dich zerquetschen wie die Occupy-Bewegung und viele andere ähnliche Bewegungen. Und hier, waren die westlichen Medien voll auf Seiten der Rebellen, denn die Ereignisse wurden von der US-Botschaft organisiert.

Zuerst organisierten sie ein sit-in auf dem Unabhängigkeits-Platz (Maidan) mit ein paar Leuten, die sie kannten: Empfänger von USAID-Darlehen via das NGO-Netzwerk, schrieb der ukrainische Experte Andrey Vajra, Netzwerke des flüchtigen Oligarchen Khoroshkovski, der neo-Nazi-rechte Sektor und die Radikalen vom ‘Common Cause’. Die friedliche Versammlung wurde großzügig unterhalten von Künstlern; Essen und Trinken wurde kostenlos gereicht, freier Sex wurde ermutigt – es war ein Karneval im Zentrum einer Hauptstadt, der die Massen anzuziehen begann, wie es in jeder Stadt der Welt geschehen würde. Dieser Karneval wurde von den Oligarchen und der US-Botschaft bezahlt.

Aber der Karneval konnte nicht ewig dauern. Nach Punkt 2 wurde Gerüchte über gewaltsame Auflösung verbreitet. Die Leute bekamens mit der Angst und zogen ab. Nur eine kleine Gruppe von Aktivisten blieb auf dem Platz. Provokationen nach Punkt 3 wurden von einem westlichen Agenten in der Verwaltung geliefert, Herrn Sergey Levochkin. Er schrieb ein Rücktrittsgesuch, Warf es in den Briefkasten und befahl der Polizei, das sit-in gewaltsam aufzulösen. Die Polizei kam und vertrieb die Aktivisten. Niemand wurde getötet, niemand wurde ernsthaft verwundet – heute nach hunderten von Toten, ist es lächerlich, diese Prügel überhaupt zu erwähnen – aber die Opposition schrie sofort Zeter und Mordio. Die Weltmedien, diese gewaltige Instrument in den Händen der HERREN DES DENKENS, schrieen “Janukowitsch ermordete Kinder”. Der EU und die USA verhängten Sanktionen, ausländische Diplomaten kamen angereist und alle behaupteten, sie wollten die friedlichen Demonstranten schützen, während sie gleichzeitig die Maidan-Menge mit bewaffneten Gangstern und den Kämpfern des Rechten Sektors stärkten.

Wir bezogen uns auf Gene Sharp, aber Maidan hatte noch eine Quelle, die von Guy Debord und seinem Konzept von der ‘Gesellschaft des Spektakels’ (davon gibt es auch eine Art Film von Debord). Es ist nicht eine wirkliche, sondern nur eine Scheinwelt, wie ihr Vorgänger, der Moskauer “Coup” von 1991. Janukowitsch tat alles, um den Maidan-Widerstand zu stärken: er schickte seine Krawall-Polizei, um die Menge aufzulösen und nachdem sie die Hälfte getan hatte, zog er sie ab, und das machte er jeden Tag. Nach solch einer Behandlung würde sogar ein ganz lieber Hund beißen.

Die Spektakel ähnliche unwirkliche Qualität der Kiewer Ereignisse wurde hervorgehoben durch die Ankunft des imperialen Kriegshetzers und neocon Philosophen Bernard-Henri Levy. Er kam zum Maidan wie er nach Libyen und Bosnien kam, um Menschenrechte zu fordern und mit Sanktionen und Bomben zu drohen. Wo immer er auftaucht, folgt Krieg. Ich hoffe, dass ich nie in einem Land sein werde, das er zu besuchen plant.

Die ersten Opfer der Braunen Revolution waren die Monumente – die von Lenin, denn sie hassen den Kommunismus in jeder Form, und die vom Weltkrieg, weil diese Revolutionäre sich mit der Verliererseite solidarisieren – mit den deutschen Nazis.

Die Geschichte wird uns berichten, in welchem Ausmaß Janukowitsch und seine Berater wussten, was sie taten. Egal, er schürte das Feuer auf dem Maidan durch seine ineffektiven Überfälle mit einer Polizei ohne Waffen. Die neo-Nazis benutzten Scharfschützen gegen die Polizei, Dutzende Menschen wurden getötet, aber Präsident Obama forderte Janukowitsch auf, damit aufzuhören und er hörte auf. Nach erneuter Schießerei, schickte er wieder die Polizei. Ein EU-Diplomat drohte ihm mit dem Den Haag Tribunal und er zog seine Polizei ab. Keine Regierung kann unter solchen Umständen funktionieren.

Am Ende brach er zusammen, setzte seine Unterschrift auf die gestrichelte Linie und verschwand Richtung unbekannt. Die Rebellen ergriffen die Macht, verboten die russische Sprache und begannen, Kiew und Liwow zu plündern. Nun wurde das Leben der liebenswürdigen Leute in Kiew zur wirklichen Hölle: täglicher Diebstahl, Prügel und Mord ringsum. Die Sieger bereiten eine militärische Operation gegen die russisch-sprechenden Gebiete im Südosten der Ukraine vor. Das Spektakel der Revolution kann sich jetzt in ein blutiges verwandeln.

Manche Ukrainer hoffen, dass Julia Timoschenko, frisch aus dem Gefängnis entlassen, in der Lage sein wird, die Rebellen zu zügeln. Andere hoffen, dass Präsident Putin die ukrainischen Ereignisse beherzigen werde, nachdem jetzt die olympischen Spiele zum Glück zu Ende sind. Das Spektakel ist erst zu Ende, wenn die fette Dame singt, aber singen wird sie – ihr Lied muss noch gesehen und gehört werden.

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