Israel Shamir

The Fighting Optimist

NICHT SCHON WIEDER EIN FRIEDENSPLAN

(Not another Peace Plan)

Es ist warm in den niederen Hügeln, die an die Ebene angrenzen. Dunkelvioletter Turmus, Lupinen, eine beliebte Märzpflanze, wachsen entlang des schmutzigen Wegs, der vom Flüchtlingslager zu einem nahegelegenen Steinbruch führt. Der Platz wimmelt nur so vor Soldaten, die den Sicherheitsleuten bei der Auswahl helfen. Männer werden von ihren Frauen getrennt. Ihnen werden Plastikhandschellen aus der Massenproduktion angelegt und schwarze Standardsäcke über den Kopf gezogen. Man bringt sie zum Steinbruch, sie werden geschlagen, manche erschossen und manche gefoltert. Ihre Häuser werden mit grossen Katerpillarmaschinen zerstört. Es ist ein weiterer Morgen der ethnischen Säuberung in Palästina und einhundertsiebzig Opfer sind innerhalb einer Woche zu verzeichnen.

In einer anderen Welt, zwanzig Meilen entfernt, kämpfen Israelis gegen den heftigen Verkehr. Ein weiterer Tag voll Shopping und Unterhaltung ist angebrochen. In den Qiriya Regierungsgebäuden diskutieren Politiker und Amtspersonen über den saudiarabischen Friedensplan. Seine Königliche Hoheit Prinz Abdullah hatte Israel eine volle Akzeptanz der arabischen Welt angeboten, wenn Israel im Gegenzug sich völlig aus den 1967 besetzten Gebieten zurückzieht. Die Antworten Israels zeigen uns die wahren Unterschiede zwischen den gegensätzlichen Strömungen der israelischen öffentlichen Meinung.

Der brutale Scharon und seine rechtsgerichteten Anhänger wiesen den Vorschlag einfach ab. Ihnen ist die Anerkennung von Seiten der Araber piepegal.

Der liberale Peres von der Arbeiterpartei antwortet wie folgt: Ja, wir akzeptieren gerne den saudiarabischen Friedensplan. Es ist ein grossartiger Plan und das Angebot des Prinzen, Israel anzuerkennen und zu akzeptieren ist eine wundervolle Sache. Natürlich werden wir die Gebiete nicht aufgeben oder uns gar zurückziehen, aber der Plan ist gut.

In der quid pro quo Verhandlung, ist die jüdische „Linke“ für das quid. Das quo kann warten, so wie es schon fünfzig Jahre lang wartet. Die israelische Rechte ist nicht wirklich interessiert, auch nicht daran, das „Friedensprozess“ Spiel zu spielen.

Der Zweck dieses Spiels ist es, die gereizten Nerven der Zeitgenossen zu beruhigen, die Zeugen einer unangenehmen Sache sind, des palästinensischen Holocausts. Es ist schwer ohne Hoffnung zu leben, und darum erfinden fruchtbare Geister neue Vorschläge, neue Rahmenbedingungen und berufen Diskussionsrunden ein. Während die Vorschläge diskutiert werden geht der Holocaust weiter. Palästina ist zerstört, die Palästinenser werden gefoltert und ermordet und dies ist erst das erste Stadium des neuen An-Nakba. In der heutigen (12.03.2002) Ausgabe des Haaretz[1] berichtet Amnon Barzilai von der neuen Umfrage des Jaffe Institute for Strategic Studies (Institut für strategische Studien – Anm. d. Übers.). Laut dieser Umfrage unterstützen 46% der Juden in Israel die Massendeportationen (Transfers) der Palästinenser. Und wenn die Frage in einer „softeren“ Form gestellt wird, dann beträgt der Prozentsatz der Unterstützung einer Endlösung sogar 60%.

Die Nazis haben niemals offen ihre Absicht erklärt, die Juden und Zigeuner zu massakrieren: sie nannten es „Deportation“ und „Transfer“. Sogar im Jahre 1938 hatten diese Ideen nicht die ernsthaftige Unterstützung im Nazideutschland, die sie jetzt im jüdischen Staat haben.

Doch was genau ist der jüdische Staat? Ist es Israel, der schmale Landstreifen im Mittleren Osten? Wie kann dieser kleine Staat den Willen der Europäer und Amerikaner biegen? Der jüdische Historiker Solomon Lurie, Autor der fundamentalen Studie des Antisemitismus in der Antike, sprach von einem „nicht territorialen jüdischen Nationenstaat“. Nun hat dieser mächtige nicht territoriale Staat, der von New York bis Moskau reicht, die jüdisch-nazistische Doktrine als seine Politik angenommen und den Genozid als seine Ausdrucksform. Ein gutes Beispiel dafür liefert der jüdisch-amerikanische Rechtsprofessor von der Harvard Universität, Alan Dershowitz, der in Sir Conrad Blacks Jerusalem Post schrieb[2]:

„Die erste Handlung gegen [palästinensischen] Terrorismus sollte die Zerstörung eines kleinen Dorfes sein, das als Basis für terroristische Operationen genutzt wurde. Die Bewohner hätten 24 Stunden, um das Dorf zu verlassen und dann kämen Truppen und walzten mit Bulldozern alle Häuser nieder.“

Dies war die Standardpraxis für Nazitruppen im besetzten Europa. Da Dershowitz und seinesgleichen eine Generation amerikanischer Studenten lehrten, während Black und seine Konsorten diese Denkweise in den Medien förderten, ist es nicht eigenartig, dass die USA der jüdisch-nazistischen Kriegsmaschine ihre volle Unterstützung gibt. Die Gerüchte über einen drohenden Angriff der USA auf den Irak und Saudiarabien dienten dazu, die benachbarten arabischen Staaten in einem Zustand der entsetzten Erwartung einzufrieren.

Scheinbar hatten sie damit Erfolg. Der saudiarabische Prinz Abdullah versteht wahrscheinlich genauso gut wie jeder andere im Mittleren Osten, dass jegliches „Friedensangebot“ von den Zionisten dazu benutzt werden wird, um die Gespräche lahmzulegen und ihre mörderischen Pläne voranzutreiben. Doch er sah es anscheinend als seine erste Pflicht an, sein Volk, die Saudis, vor dem drohenden Damoklesschwert der US Air Force zu retten. Es gibt nicht die kleinste Chance auf Erfolg für den einen oder anderen Friedensplan, sei es nun ein Zinni, Tenet oder Mitchell Plan. In den Jahren 1970 bis 1972 wurde eine ganze Reihe von Friedensvorschlägen von Jarring und anderen Staatsmännern gemacht. Israel nutzte die Zeit dazu, die Bar-Lev Linie entlang dem Suez aufzupeppen und lehnte in der Zwischenzeit jeden einzelnen Vorschlag ab. Das Muster wiederholte sich nach Madrid und Oslo.

Die Juden-Nazi Pläne stehen bereits fest. Die Medien, die sie kontrollieren, unterdrücken Berichte und Diskussionen um den palästinensischen Holocaust. Die amerikanische Armee gibt ihnen ihren vollen Schutz. Man kann nicht gegen sie ankommen. Zumindest nicht durch rituelle Friedensvorschläge.

Anstatt ihre Worte zu verschwenden, sollten Ihre Königliche Hoheit Prinz Abdullah und andere Anführer ihr Buchgeld von Dollar in Euro und Gold ändern. Banken, die Zinsen verlangen und somit nicht den islamischen Gesetzen entsprechen, sollten als eine weitere Form von Wucher verboten werden. Wir können dasselbe tun und noch einen vollen Boykott von Zeitungen und Professoren drauflegen, die den Genozid in Palästina unterstützen.

Die Menschheit kann die Palästinenser noch retten. Dershowitz, Black und Co. sollten als Mittäter bei Scharons Kriegsverbrechen gelten und der jüdische Staat muss entnazifiziert werden und zwar so gründlich wie Deutschland nach 1945.

[1] http://www.haaretz.co.il/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemNo=140196&contrassID=2&subContrassID=1&sbSubContrassID=0.

[2] http://www.jpost.com/Editions/2002/03/11/Opinion/Opinion.44919.html.

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